Meine Basisarbeit ist der tägliche Unterricht mit meinen Schülerinnen und Schülern. Die Heterogenität der Schülerschaft hat in den letzten Jahren zugenommen, in meiner Klasse sitzen Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf, Schüler, die wahrscheinlich einen guten ersten Bildungsabschluss und andere die einen mittleren Bildungsabschluss erreichen können. Und einige Schüler sind dabei, die vielleicht einmal die gymnasiale Oberstufe besuchen können. Diesem gerecht zu werden benötige ich ein Mehr an individualisierten Unterrichtsangeboten.
Gleichzeitig wachsen unsere Kinder mit mobilen Endgeräten als eine Selbstverständlichkeit auf. In einer repräsentativen Umfrage von Schülern im Alter zwischen 14 und 19 Jahren in Deutschland Ende 2014 im Auftrag des Hightech-Verbandes BITKOM e.V. sind mehrere Ergebnisse von Bedeutung. So stellt sich heraus, dass neun von zehn Schülern in der Schule ein Handy bzw. ein Smartphone nutzen. Demzufolge wünschen sich viele Schüler, dass digitale Medien im Unterricht vermehrt eingesetzt werden. Insbesondere würden die Schüler gerne Lernvideos, Lernprogramme, Lernspiele und Onlinekurse in der Schule nutzen.
Diese und weitere Gründe sprechen für BYOD in Schule - den Einsatz von schülereigenen Geräten im Unterricht. Die Geräte allein verbessern noch nicht das Lernen signifikant. Dem Mehr an individualierten Lernangeboten wird das Angebot des Pilotprojekts der Behörde für Schule und Berufsbildung der Freien und Hansestadt Hamburg gerecht.
Weiterführende Informationen:
Veröffentlichung der Umfrageergebnisse der BITKOM e.V.
Die Zeichen der Zeit ...
Während des Pilotprojekts vom Sommer 2014 bis Sommer 2016 habe ich in der Schule digitale Medien im täglichen Unterricht systemisch integriert. Außerdem habe als Funktionsträger „Leitung EDV“ die Teamleitung übernommen. Durch die Teamleiterrolle bot sich eine kontinuierliche Kooperation mit der Schulbehörde (BSB) an, inklusive wechselseitiger Synergieeffekte.
Ein der Ergebnis der Pilotphase ist das zu geringe Angebot an Fortbildungen für Lehrer, die digitale Medien einsetzen wollen. Um die Bereiche Fortbildung und auch zweite Phase der Lehrerausbildung, also das Referendariat, näher kennen zu lernen und hier konzeptionell mitwirken zu können, arbeite ab Sommer 2016 einen Tag pro Woche im Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung im Bereich Medienpädagogik.
Ein Fazit meiner vielen Vorträge auf Tagungen und Kongressen ist die Erkenntnis, dass viele Studierende mit zu geringen Medienkenntnissen und zu viel Unwissen über Möglichkeiten digitaler Medien im Unterricht ihr Studium beenden. Dieser Eindruck wird durch die gesammelten Erfahrungen mit an unserer Schule hospitierenden Studierenden bestätigt. Diesen Bereich der ersten Phase der Lehrerausbildung lerne ich ab Oktober durch einen Lehrauftrag an der Universität Hamburg im Bereich Medienpädagogik der Erziehungswissenschaft genauer kennen.
Auf beide neuen Arbeitsbereiche nach den Sommerferien 2016 freue ich mich sehr, bleibe aber auch in den Bereichen Schule und BSB unverändert engagiert. Wie aus der grafischen Veranschaulichung zu erkennen, ergibt sich aber für mich die ganz besondere Chance, mich in allen Phasen der Lehrerbildung für den systemischen Einsatz digitaler Medien im Unterricht einzusetzen. Daraus verspreche ich mir Synergieeffekte für einen Entwicklungsschub eines Konzeptes Digitaler Bildung an Hamburgs Schulen.