Lehrer nehmen in Schule eine Vorbildrolle ein. Dementsprechend sollten sie vorbildlich Bilder, Videos u.a. Materialien mit allgemein gültigen Lizenzen verwenden, beispielsweise mit einer Creative Commons Lizenz. Ebenso ist freie Software, z.B. Anwendungen wie OpenOffice.org zu benutzen, da diese auch für alle Schüler kostenlos beziehbar ist. Und nachahmenswert ist das konsequente verwenden quelloffener Materialien (open source). Insbesondere offene Lehr- und Lernmaterialien oder ganzer Onlinekurse (MOOC – Massive Open Online Course) bieten Chancen kostenloser und weiterentwickelbarer Bildung. (vgl. Eichler 2015, Computer+Unterricht 2014) Darüber hinaus ist eine Transferstelle für OER gegründet worden, siehe weiterführende Links. (vgl. Muuß-Merholz und Schaumburg 2014)
Gemäß der Definition der UNESCO sind mit OER “Lern-, Lern- und Forschungsressourcen in Form jedem Mediums, digital oder anderweitig, die gemeinfrei sind oder unter einer offenen Lizenz veröffentlicht wurden, welche den kostenlosen Zugang sowie die kostenlose Nutzung, Bearbeitung und Weiterverbreitung durch Andere ohne oder mit geringfügigen Einschränkungen erlaubt“ also offene oder freie Bildungsmaterialien oder freie Bildungsmedien gemeint. (Butcher / Dt. UNESCO 2013, S. 6) Zu OER zähle ich außerdem Materialien, die Lern- und Lehrprozesse indirekt unterstützen können, wie beispielsweise OpenStreetMap oder Pixabay. (vgl. Muuß-Merholz / Schaumburg 2014)
Weiterführende Links:
Der OER-Atlas 2016: Mehr als 100 Seiten über die deutschsprachige OER-Landschaft
Transferstelle für OER (ein Think-and-Do-Tank)
Logo OER: CC BY Jonathasmello
Ein Verzeichnis diverser Sammlungen von Bildern (und teilweise Videos) mit einer freien Lizenz (CC0) ist hier auf der deutschen Internetseite wb-web.de zu finden inkl. Anmerkungen zum Anbieter. Durch die Lizenzierung gemäß CreativeCommons können die Fotos und Videos rechtssicher verwendet werden.
Meine persönliche Empfehlung ist ...
Mehr… Weniger…Creative Commons schaffen durch eindeutige Lizenzmodule Klarheit: So sind beispielsweise die Cliparts bei OpenClipart mit der Lizenz CC0 versehen, d.h. ich kann die Cliparts ohne Namensnennung verwenden, weiterverarbeiten und veröffentlichen.
Icons CC0 (siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Creative_Commons
Ausführliche Informationen zum Urheberrecht und kreativen Schaffen in einer digitalen Welt siehe iRights.info.
Geprüfte OER im Unterricht zu verwenden, die unter CC o. ä. lizenziert sind, gibt mir m.E. Rechtssicherheit dieses Lernmaterial den Schülerinnen und Schülern mit gutem Gewissen zu überlassen. Gleichzeitig bin ich für die Kinder ein Vorbild und zeige durch diesen Einsatz Schülerinnen und Schülern legale Wege Materialien wie Bilder, Grafiken usw. für Ihr Lernen, beispielsweise in Präsentationen, zu verwenden. Hierzu zeige ich in Anlehnung an König (2014) nachfolgend einige Quellen auf, die sich für Unterricht als nützlich erwiesen haben.
Bereich | Portal | Beschreibung |
Bilder u.a. | Pixabay | Fotos, Vektorgrafiken, Illustrationen und Videos unter CC0-Lizenz. |
Cliparts | OpenClipart | Viele Cliparts, unter CC0-Lizenz. Sprache: |
Landkarten | OpenStreetMap | Offener Kartendienst mit „Database Contents License (DbCL) 1.0“ – die Informationen und Karten können kostenfrei heruntergeladen, weitergegeben und bearbeitet werden. |
Bilder, Videos, Audios | Wikimedia Commons | Medienportal mit mehr als 38 Millionen Dateien jeweils unter einer CC - Lizenz. |
Bücher | Project Gutenberg | Mehr als 36.000 freie E-Books für PC, Kindle, Android, iOS u. a. Geräte. |
Bilder für Unterricht | Photos For Class | Bilder mit CC-Lizenzen |
Bücher | Wikibooks | Wikibooks – Die freie Bibliothek“ für Lehr-, Fach- und Sachbücher unter der Lizenz CC-BY-SA-3.0 |
Eine große Sammlung von Medien für den Unterricht unter der CC BY-SA-Lizenz und zahlreichen weiterführenden Links sind auf ZUM.de zu finden, mit Angeboten von der Grundschule bis zum Abitur, für alle Fächer und Endgeräte. Kirst (2014) beschreibt das ZUM-Portal ausführlich mit seinen besonderen Features wie u. a. Wikis erstellen, mediaWiki und Webspace. Materialien verschiedenster Art sind auch zu finden bei 4teachers, Lehrerfreund und Lehrer-Online. Weitere beispielhafte Portale im Sinne OER:
Neben Portalen ist auch freie Software (Open Source) von Bedeutung. In Anlehnung an König (2014) nachfolgend einige für den Unterricht bedeutsame Programme:
--> Anmerkung und weiter gedacht: Folgt aus der Nutzung von OER auch ein MUSS bei der Nutzung von Open-Source-Software wie OpenOffice?
Das digiale Schulbuch für Biologie als OER in kolaborativer Arbeit - eine neue Dimension eines Schulbuches:
Nach dem Grundsatz der Pädagogischen Freiheit steht es Lehrerinnen und Lehrern frei, welche Materialien sie für ihren Unterricht verwenden. Begrenzung dieser Freiheit kann durch Gesetzgebung (Bildungsauftrag) und in Folge dessen über Konferenzbeschlüsse der Lehrer- oder Fachschaftskonferenz erfolgen. Die KMK hat die Strategie „Bildung in einer digitalen Welt“ verabschiedet, darin enthalten ist ein Kompetenzrahmen, der als Bildungsvorgabe wirken soll. (KMK 2016)
Butcher, Neil: „Was sind Open Educational Resources? Und andere häufig gestellte Fragen zu OER”, deutsche Fassung bearbeitet von Barbara Malina und Jan Neumann, hrsg. von der Deutschen UNESCO-Kommission, Bonn 2013. Bearbeitete Übersetzung von: Neil Butcher, „A Basic Guide to Open Educational Resources (OER)”, hrsg. Von Commonwealth of Learning und UNESCO 2011, S. 1-22.
Computer+Unterricht (2014): „OER – Offene Bildungsressourcen“ Themenheft Nr. 93. Friedrich-Verlag
Creative Commons: https://de.wikipedia.org/wiki/Creative_Commons, [29.4.2017]
Eichler, Sünne (2015): „E-Learning-Projektmanagement an Schulen“. In: L.A. Multimedia 4-2015, S. 25.
Hattie, John: „Lernen sichtbar machen für Lehrpersonen“, überarbeitete deutschsprachige Ausgabe von „Visible Learning for Teachers“ besorgt von Wolfgang Beywl und Klaus Zierer, Schneider Verlag Hohengehren, 2014
Informationsstelle OER: http://open-educational-resources.de/ [3.5.2017]
KMK – Kultusministerkonferenz: Strategie der Kultusministerkonferenz: "Bildung in der digitalen Welt". Online unter: https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/pdf/PresseUndAktuelles/2016/Bildung_digitale_Welt_Webversion.pdf , [16.12.2016]
Kirst, Karl-Otto: „Offene Bildungsinhalte auf ZUM.de“. In: In: Computer und Unterricht Nr. 93 „OER – Offene Bildungsressourcen“, S. 41 – 43, Friedrich-Verlag 2014
König, Alexander: Open Source für Schule und Unterricht. In: Computer und Unterricht Nr. 93 „OER – Offene Bildungsressourcen“, S. 26-27, Friedrich-Verlag 2014
Kück, Dietmar: „Digitale Medien in jedem Klassenraum“. In: Pädagogik Nr. 6’16: „Digitales Lernen“, S. 34-36, Pädagogische Beiträge Verlag 2016
Kück, Dietmar: „Unterrichtspraxis“. www.schulbyod.de/unterrichtspraxis.html [10.5.2017] 2017b
Muuß-Merholz, Jöran und Schaumburg, Felix: „Open Educational Resources (OER) für Schulen in Deutschland 2014“, Whitepaper zu Grundlagen, Akteuren und Entwicklungen, i.A. des Internet & Gesellschaft Collaboratoty e.V. 2014
Meyer, Hilbert: „Was ist guter Unterricht?“ Cornelsen Verlag Scriptor, 2008
Nix, Frank / Wollmann, Jens: “Hattie und die Folgen – Empirische Befunde und didaktische Konsequenzen zum erfolgreichen Unterrichten“, Cornelsen Schulbuchverlage, 2015
Spang, André in Saskia Esken & André Spang „OER? Ist das Kunst - oder kann das weg?“ Prezi zur OER Session beim #DED15 2015
https://prezi.com/ec7gjhcxoooh/oer-ist-das-kunst-oder-kann-das-weg/ [8.5.2017]
Wenisch, Friederike: „Vater vieler Völker – Urheberrechtsgrenzen überwinden“ unter http://news.rpi-virtuell.de/2017/05/11/vater-vieler-voelker-urheberrechtsgrenzen-ueberwinden/ [11.5.2017] 2017